Stallpflicht 2016

Gähnende Leere im Hühnergarten, denn seit dem 18.11.2016 besteht bei uns in der Region Stallpflicht... die aufgrund des Nachweises von H5N8 (eine Form der Vogelgrippe) bei einer verendeten Wildente verhängt wurde...


Das hieß für mich entweder die Tiere im Stall lassen oder ein geschütztes Gehege errichten. Ganz klar habe ich mich für die zweite Option entschieden, denn alles andere wäre aufgrund des Platzes untragbar gewesen. Zum Schutz vor Wildvögeln (u. ihrem Kot) mussten dafür die Seiten mit einem feinmaschigen Netz versehen werden, als auch die gesamte Fläche mit einer Plane abgedeckt werden.

Für meine Tiere heißt das deutlich weniger Platz, deutlich mehr Stress, wenig Tageslicht. Aspekte denen ich irgendwie entgegenwirken muss. Die hohe Besatzdichte und der hohe Keimdruck, viele Tiere auf wenig Fläche, bedeuten für mich mehr Arbeit im Alltag ( Saubermachen, höherer Futterbedarf, Beschäftigung schaffen usw.). Weiterhin werden selbst von Hobbyhaltern strikte  Hygienemaßnahmen verlangt ( Desinfektionsbäder, Schutzkleidung...), die erhebliche Kosten verursachen..und einfach absolut utopisch sind ..An dieser Stelle muss man auch einfach nochmal betonen, dass der jetzige Zustand nur für einen kurzen Zeitraum tragbar ist, denn so wie ich meine Tiere derzeit halten muss, kann nicht von artgerechter Tierhaltung die Rede sein. Wenn ich da an Leute denke, die mehr Tiere halten wird mir ganz anders, denn viele stehen da vor viel größeren Problemen...

Der Witz an der Sache, die Stallpflicht soll eine Ansteckung von Geflügel durch ziehende Wildvögel verhindern...Schön und gut....Doch tatsächlich trat der Virus bereits in geschlossenen Mastanlagen auf, die bekanntlich hohe Hygienestandards verfolgen müssen. Stellt sich die Frage wie Wildvögel oder Hinterlassenschaften dieser in jene geschlossenen Anlagen gelangen? Eher unwahrscheinlich, wie ich und viele andere Geflügelhalter mittlerweile vermuten....Doch langsam entwickelt sich Gott sei Dank eine Gegenbewegung, welche den Ursprung der Vogelgrippe an ganz anderer Stelle sieht...wie unter dem folgenden Link ersichtlich wird...

Wildvogelthese vs. Massentierhaltung

Bis diese Fragen geklärt sind, wird die Stallpflicht vermutlich noch einige Zeit andauern und für viele Tiere Stress oder einen vorzeitigen Tod bedeuten. Auch mein geliebtes Federvieh ist mit der Situation mehr als unzufrieden und schaut mir jeden Tag mit vorwurfsvollen und traurigen Augen entgegen....

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Kommentare

  1. Zu dieser Geschichte kann ich auch einen Beitrag erbringen. Auch wir hatten viele Jahre Hühner (mit Hahn und Küken). Es war irgendwie immer so wie Urlaub. Auch unsere Kinder und Enkel erfreuten sich der gefiederten Schar...Und aus umweltrelevanter Sicht, auch sehr gelungen - Speisereste bekamen die Hühner, ebenso die nicht ganz so schönen Salat und Kohlblätter. So manche Schnecke wanderte auch in den Hühnerpferch...Und wir bekamen dafür Eier. Da der Pferch nicht sehr groß war, liefen unsere Hühner auf Stroh, das öfter ausgetauscht werden musste. Das verbrauchte Stroh wanderte auf den Kompost und sorgte dort für eine wunderbare Verrottung. Ich hatte entsprechend jahrelang wunderbare Düngergaben für all meine Beete. Alles in Allem eine ganz wunderbare Sache, bis, ja bis die Vogelgrippe kam. Das Kreisveterinäramt meldete sich bei uns. Wir hatten Auflagen zu erfüllen. Feste Abdeckung des Geheges und diese ein gutes Stück über das Gehege hinaus gehend, damit kein "Eintrag" von oben erfolgen konnte! Ganz kleinmaschiger Draht um das Gehege, jedes noch so kleine Schlupfloch (z.B. über der Tür), für ein kleines Vögelchen musste geschlossen werden...Wir haben alle diese Auflagen erfüllt, was ein Veterinär bei seiner Prüfung bestätigte...Das ging 2 Jahre gut...Dann wurde das Veterinäramt wieder vorstellig...Dieses Mal verlangte man von uns den kompletten Pferch total abzudichten, sprich mit Holzbrettern zu vernageln. Meine Argumentation, dass die Hühnerschar dann immer im Dunklen säße, wurde weggewischt mit dem Tipp, Strom in den Pferch zu legen und Lampen anzubringen oder statt Holz Glasscheiben zu nehmen...
    Wir haben unsere lieben Hühnerchen damals alle verschenkt...Der Pferch wurde zu einem geschützten Arbeitsplatz im Garten...
    Schade ist es trotzdem - sehr!!!
    Ich hoffe für Dich, Du kannst Dich bis heute noch an Deinen Hühnern erfreuen und "der Wahnsinn" ist in vernüftigere Bahnen gelenkt worden.
    Wie heißt es doch: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Also hoffen wir...
    Heidi

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    1. Hallo Heidi, schön das du hergefunden hast :) Das tut mir sehr Leid, dass ihr eure Hühner wegen der Vogelgrippe aufgeben musstet. Das war sicher nicht leicht, gerade weil sie ja so viel Freude machen. Nach 2016 ist hier bis jetzt (auf Holz klopf) keine Stallpflicht mehr gewesen, was hoffentlich auch so bleibt. Es war damals keine schöne Zeit für die Tiere und man hat förmlich mitgelitten :/ Ganz liebe Grüße Paultschi

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